Donnerstag, 17. März 2022

Der Hund ist krank.

 Eigentlich merkt man so etwas einem Hund nicht an. Da er ein Rudeltier ist und weiß, dass alleine ein Rudel ihn schützt, tut er ALLES, um nicht vom Rudel ausgeschlossen zu werden.

Es ist also wichtig, den Hund genauso wie die Kinder im Blick zu haben, um RECHTZEITIG erkennen zu können, wann man mal zwei Gänge runter schalten sollte, damit Unwohlsein nicht zu einem Desaster wird.

Vorletzte Nacht fiel mir auf, dass Pico nicht normal auf mein Umhertappeln reagierte. Mir wurde bewusst, dass er nicht wie sonst, seine drei Schlafplätze im Haus benutzt hatte. Ich hab ihm also erst einmal seine Globulis gegeben und bin trotzdem mit ihm los - Hunderunde.

Und da ist er eben DAS Rudeltier. Bis zu dem Punkt, dass wir Demi treffen, ist er neben mit her geschlichen, krank getappelt und als er den sah - Schwanz hoch, Rücken gerade und die Funktion des Schutzhundes VOLL erfüllend. Er hielt die Runde super gut durch, brach aber zu Hause so dermaßen zusammen, dass er nicht einen Schritt vor die Tür setzen wollte. Die Nachbarn wird es gefreut haben, weil es so schön leise war.

Der Mann fragte, ob sein Popo sauber wäre und ich war der festesten Überzeugung, dass da nichts ist. Hatte ich natürlich in der Fellmasse des Spitzes doch übersehen und der After ist entzündet. Da er diese Nacht etwas fitter war, sieht es nach dem anlaufenden Heilprozess aus. Trotzdem bin ich mit ihm heute früh nur die Abendrunde gelaufen und sah schon - er wollte eigentlich nicht los. Er variierte auch nicht den kleinen Umweg durch die Gartenanlagen, machte sein Geschäft schnell und ließ sich einfach nach Hause führen.

Popofell war wieder beschmutzt, was ja normal ist, wenn im Darm etwas durcheinander geht, abgeduscht und der Hund verschwand sofort unter dem Stubentisch.

Soll er sich ausruhen, das heilt am Besten.

Samstag, 25. Dezember 2021

Weihnachten

Wenn die Kinder groß werden, ist es wichtig, zu Weihnachten einen Hund zu haben. 😇
Ich kaufe tatsächlich zu Weihnachten immer ein neues Spielzeug für ihn. Meistens irgend etwas mit Knoten. In diesem Jahr nur ein kurzes Knotenseil.
ABER ich hatte verloren!
Schwiegermutter kam mit einem Quietschball an und wir haben uns alle wild darüber gefreut, wie der Hund den halben Abend total verrückt mit dem Ding durch die Wohnung gewuselt ist, wenn er den nicht liegend mit beiden Pfoten festgehalten hat.
So viel Freude ist Weihnachten. ❤

Dienstag, 22. Juni 2021

Aufeinander eingehen

 

Ich wusste schon vor dem Hund, dass er ein großer Lehrmeister sein würde, auch wenn er da an sein Pferdchen gekuschelt überhaupt nicht wie ein Großmeister aussah. 😍

 
Dieses da noch winzig kleine Wesen, von dem nicht klar war ob das ein Hund, eine Katze oder ein Häschen würde, kann aber per default etwas, was wir modernen Menschen verlernt haben. 
Ein Hund will von sich aus ganz alleine wissen, wer in seiner Gruppe ist. Er studiert jeden Einzelnen und lernt ihn so kennen, wortlos. Er weiß innerhalb von kürzester Zeit super genau, wann wie schlechte Laune hat und wie sich das aus wirkt, er weiß, wie man Dinge bekommt, die man haben will, er weiß, wie er seine Ruhe haben kann, wann von ihm akute Aufmerksamkeit abverlangt wird und er weiß, was IHM wichtig ist zu tun. Und das tut er auch!
Aus verschiedenen Gründen wollte ich keine Hundeschule besuchen. Wenn ich mir das heute genau überlege und Worte dafür suchen müsste, würde ich schreiben, dass ich keinen Soldaten als Hund haben wollte. Obwohl klar war, dass Pico unter anderem dafür da ist, die fehlenden sozialen Erfahrungen der behinderten Tochter zu kompensieren.
Er ist jetzt sieben Jahre alt und bereits nach nicht einmal einem Jahr habe ich erkannt, dass mir die Führung einer Menschengruppe wesentlich leichter gefallen wäre, hätte ich von Anfang an einen Hund gehabt. 
Nein. Pico ist kein Rudelchef. 
Er könnte es sein, übernimmt die Rolle auch, wenn sein Kumpel, der der Chef ist, nicht gut drauf ist. Aber er ist eindeutig danach fertig mit sich und diesem Universum, denn er erledigt neben der zusätzlichen Aufgabe auch noch die, die er für sich selbst am Besten geeignet findet - den Schutz der Gruppe.
Heute waren wir wieder einmal einen halben Weg lang alleine unterwegs, ohne Gruppe. Ich brauche manchmal Auszeiten von Gruppen, bin ich doch seit diesem Virus doch seit mehr als einem Jahr im Dauergruppenmodus. Und mir persönlcih ist das zu viel. Auch das weiß der Hund und verhält sich in diesem meinen Auszeiten wie ein...
"Sie waren mit Ihrem Hund in einer Ausbildung, stimmt's?"
Nein, aber ich hatte wirklich zwei Situationen, in denen ich erkennen konnte, dass mir mein Hund meine Auszeit genehmigt hat.
Ich schlendere gedankenschwer den Weg entlang, erkenne in 200-Meter-Entfernung noch Claudia ohne Anne - die wohl schon wieder unterwegs war, selbstständig wie sie so ist 😁, als ein hochgewachsener Mann wie Soldat mit dieser Weggabelung verwuchs. Ich erkannte wie Pico auch einen Hund dazu - an der Leine und grundsätzlich ist mein Hund kontaktfreudig genug, euphorisch loszustürmen, um dem Weggefährten einmal "Hallo" zu sagen. Er sah den Mann, erkannte dessen Panik, verharrte in seiner Schrittgeschwindigkeit und blieb auf "Pico, an die Leine!" stehen, um sich anleinen zu lassen. Wir gingen aneinander vorbei, der Mann ordentlich erleichtert, dass mein Hund "so gut pariert hat".
Eine Weile danach, wieder im Ort, der Hund ist schon an einer Flexileine angeleint, seh ich schon einen Mann, von dem ich weiß, dass der eine Bellnase mit sich laufen hat. Ich gebe dem Hund mein Signal, zu mir wieder aufzuschließen und führe ihn so an den beiden vorbei, dass ich zwischen ihm und dem anderen (vor sich hin kläffenden) Hund bin. Die Frau, die mir entgegen kam war dann der festen Überzeugung, dass wir trainiert hätten.
Ich kann aber keinem Menschen erzählen, dass ich von meinem Hund gelernt habe, auf ihn und alle anderen Akteure in meinem Umfeld einzugehen.



Mittwoch, 13. Mai 2020

Begegnungen

Morgens, halb sieben in...
Es gibt Tage, an denen selbst gut organisierten Zeitmangelpersonen nicht gelingt, die gut durchdachte Freizeit in Form einer Hunderunde hingebogen zu bekommen. Und so habe ich heute morgen nur die klitzekleine Abendrunde mit dem Hund gemacht. Das ist ziemlich blöd, weil es da dann eigentlich so gut wie gar keinen Hundekontakt gibt.
Wir hatten heute morgen dann aber zumindest eine "Begegnung". :-)
Ich sah Shadow schon von Weitem und weil ich Shadow zwar zauberhaft schön finde, ihm sehr selten begegne, aber dank der starken Ähnlichkeit zu Pico andauernd von den Anliegern an unseren Wegen gespiegelt bekomme, wie hinterhältig der kleine süße Flüsterspitz ist, bin ich natürlich Chefin meines Hundes und nahm diesen kurz an die Leine.
Herr med*a constr*ctor führte und das ist noch einmal eine ganz andere Nummer, als wenn seine Frau oder der Sohn. Ja, er hat den Hund zum größten Teil mit ihm Büro und ja, genau da ist er DER Spitz, sitzt beim Chef auf dem Tisch bzw. auf dessen Stuhl und ist deswegen genau das, wofür man Spitze HASST - Chef. ;-)
Und genau so lief dann auch die Begegnung ab. Wir Menschen begrüßten uns freundlich, aber während ich dabei den süßen kleinen Kerl im Auge behielt, sah er mich an. Und der für andere Menschen gespiegelte Hund - Shadow hat aber kleinere Ohren und eine längere Schnauze, ist also weniger Kleinspitz als unser Mittelspitz ;-) - verwandelte sich auf uncharmante Art und Weise in einen Chihuahua. Der hatte vor Panik - trifft ja nie wirklich ernsthaft auf andere Hunde - so riesengroße Augen, dass ich fast dachte, dass die ihm ausfallen. Hinterhältig, wie ein Spitz sein kann, ging er bei seinem Herrchen in Deckung, aber als Pico ihn erkannte und als "Idioten" freiwillig den Abstand suchte - ging das kleine Mistvieh ab.
Ja, es ist ein Problem, dass er nicht wirklich laut bellen kann. Würde er es, hätte man vermutlich mehr Erziehungsarbeit geleistet. So hört sich das nur süß an und er hat sich zu dem entwickelt, was man sich grundsätzlich für seinen Hund nicht wünscht.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich mit Unserem getan habe, was ich getan habe. Unglaublich viel Kontakt zu anderen erwachsenen Hunde - schon in frühem Prägungsalter, das Gefühl eine Stellung in einem Rudel zu haben, auch wenn dies eine niedrige ist und Führung, Führung, Führung, Führung - sanft aber konsequent.

Montag, 20. April 2020

Vier Jahre später...

Wir sind ein gutes Team geworden, der kleiner Kerl und ich.
Aber jetzt, mit bald sechs Jahren scheint es los zu gehen mit dem, was man als Mensch auch im Alter bekommt - erste Probleme mit dem Bewegungsapparat. Der linke vordere Oberschenkel ist leicht geschwollen und tut so weh, das er humpelt. Es wird beim laufen besser, wenn er kurz sitzt oder liegt, wird es wieder schlimmer. Beim Untersuchen hat er mich gebissen. Es tut also RICHTIG weh!
Ja, ich könnte schnell in die Tierklinik gehen. Aber nach meinen letzten Erfahrungen, bekomme ich dort sowieso erst einmal nur ein Schmerzmittel, was er sich nicht geben lässt. Die Schmerzspritze wirkt sage und schreibe zwei Stunden, gegen Entzündungen sollte man sowieso erst nach ein paar Tagen mit AB rangehen.
Und da Lisa in drei Wochen ihre Abiprüfungen hat, ist jeder Gang in Gemeinschaftsräume ein Corvid19-Risiko.
Also muss ich selbst rumdoktoren. Symphytum habe ich dämlicherweise mal verschenkt. An wen - keine Ahnung. (Ach doch, aber dahin ist der Kontakt abgebrochen.) Bis das hier ist, muss ich mir erst einmal anders helfen. Die Kytta-Salbe, die die gleiche Wirkung hätte, ist unauffindbar. Zum Glück ist der Mann heute auf der Arbeit, kann er auf dem Rückweg einmal in die Apotheke abbiegen. Hab jetzt erst mal Rescue-Salbe drauf und Zinkum udn Cammomilla in den Hund gegeben. Er humpelt stärker - dank Rescue, aber ich weiß, dass der Schmerz dann nach lässt.
Ach verdammt, ich hasse es, wenn meine Lieben leiden.

Dienstag, 9. Februar 2016

Nicht geahnt

Der kleiner Kerl ist hier, damit er der Kleinen hilft.


Vorgestellt habe ich mir etwas ganz spezielles, ein Tier, dass hilft, wenn man ihm einen Befehlt gibt, dass er mal den Stift auf hebt, oder einen herunter gefallenen Fahrschein... - so etwas.
Ich bin mit Tieren aufgewachsen - mit Hühnern, Enten, einem Wellensittich, den ich selbst gezähmt habe. ;) Da dies alles selbstverständlich war, ist mir nie bewusst gewesen, was diese Tiere für mich bedeutet haben. In Reflektion war es leider immer Arbeit, ein Bruch im Spiel mit Freunden, die keine Tiere hatten und auch kein Interesse an meinen Aufgaben...
Vor einigen Tag fiel mir auf, dass die Lütte nicht nur langsam aber stetig nach vorne strebt. Ihre Matheschwäche hat sich langsam verwachsen, die Sprache wird immer besser, langsam wird sie sauber, sie versucht auch immer wieder, alleine zu stehen... Ganz wesentlich für uns zu lernen war, dass ein Kind mit Handicap vor und während der Entwicklungsschübe so extreme "Rückschritte" hat, normalerweise - das hat uns immer sehr mitgenommen...
Seit nunmehr einem Jahr, seitdem hat sie sich mit Hund hier eingelebt, gibt es diese Einschnitte nicht mehr! Wie auch immer das passiert, ich habe meine Beobachtungen die letzten Tage lesend bestätigt bekommen - es ist wissenschaftlich erwiesen, dass dies so genau richtig ist und daher muss ein Tier eigentlich wirklich keine strenge Ausbildung durch machen, die pure Anwesenheit ist absolut ausreichend, um einem Menschen mit Handicap ein Weg in ein selbstständigeres Leben zu ebnen!

Ich bin ziemlich perplex aber gleich noch einmal mehr glücklich, dass wir uns diesen Wuschel geholt haben!

Samstag, 16. Januar 2016

Silvester

Ich reiche mal nach, den Beitrag, um den mich so ziemlich jeder Hundebesitzer beneiden wird.
Mein Hund ist cool, Silvester betreffend...

Natürlich wird er verwöhnt, von daher sitzt er uns zu Füßen und möchte "MEHR!"





"Ach komm, da geht NOCH MEHR!"


"Man Ey, alle dürfen raus, nur ich muss mit IHR hier bleiben!"
(Ich habe ihm im letzten Jahr gezeigt, wie unschön es draußen ist und wollte es in diesem Jahr trotz der eingeschnappten Schnute nicht wieder probieren. ;))


"Na gut, wenn hier nichts mehr passiert, leg ich mich mal schlafen!"